Die Corona-Krise verschafft uns ja Erfahrungen, an die wir früher nicht denken wagten.

Mein Bruder beispielsweise (er möchte aus verständlichen Gründen anonym bleiben), desinfizierte seine Atemmaske im Mikrowellenherd. An sich keine so üble Idee, wäre da nicht der metallene Nasenbügel, der vermittels Induktion (übrigens erst bei der 3. Anwendung) die Maske funkensprühend in Brand setzte.

Mein Bruder ist mit dem Schrecken davon gekommen, jedenfalls fast: Beim Bergen des Brandopfers tropfte ihm brandflüssiges Plastik auf den Fuß.

Könnte von Buster Keaton sein, diese Szene.

Mein Bruder hat jetzt keine ordentliche Maske mehr. Einfach ein Tuch ist ihm zu wenig, und das nächstbessere ist dir russische Gasmaske, die er mal auf Flohmarkt gekauft hat.
Desinfektionsmittel ist auch alle, er hat jetzt immer einen Flachmann mit Wodka dabei.
Wenn also demnächst jemand mit einer russischen Gasmaske, einer starken Wodkafahne und einem Brandwundenverband am Fuß hinter Ihnen in der Supermarktschlange steht, richten Sie ihm bitte einen schönen Gruß von mir aus.

So was hat's früher auch nicht gegeben, dass Dich eine Kollegin mit einem Videonaruf überrascht, weil's ihr in der Quarantäne ungemein fad ist. Ihr habt ein langes nettes Gespräch, und nach einer Weile stehst Du auf, um Dir was zu trinken zu holen.
Jetzt bist Du aber selbst im Homeoffice, und hattest Dir daher Tenue-Erleichterung - das ist ein Schweizer Militär-Ausdruck, der so viel bedeutet, dass die Kleidervorschriften auf Grund äusserer Umstände gelockert werden. Im Ergebnis warst du gerade angezogen wie Donald Duck, also obenrum Matrosenjäckchen und untenrum gar nix.
Jedenfalls hat die Kollegin jetzt was zu erzählen.